Willkommen auf der Webseite des Forschungsprojekts!
(Diese Webseite ist noch im Aufbau, sie wird in den kommenden Monaten laufend ergänzt. Hier finden Sie Fotos der Demokratiebewegung, einige Dokumente zur Bewegung sowie Quellen und weiterführende Literatur.)
Der "Pekinger Frühling" war eine Bürgerbewegung zu Beginn der offiziellen Politik der Reform und Öffnung Ende der 1970er-Jahre. Auf "Wandzeitungen" und in unabhängigen Publikationen in mehreren chinesischen Städten forderte sie Freiheiten und demokratische Reformen. Auch unabhängige Künstler und Literaten schlossen sich an. Einzelne Reformer in der chinesischen KP sympathisierten mit den Bürgerrechtlern, sahen sie als Verbündete gegen die immer noch mächtigen "Konservativen" in der Parteiführung. Doch die Bewegung stellte auch Grundlagen der kommunistischen Herrschaft in Frage, Anfang 1981 wurden die Aktivitäten schließlich verboten, Dutzende Akteure wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, viele gingen später ins Exil. Ideen des "Pekinger Frühling" lebten in der Studentenbewegung von 1989 auf dem Tiananmen-Platz noch einmal auf. Forderungen der Zivilgesellschaft nach Meinungs- und Medienfreiheit und politischem Pluralismus sind in China bis heute aktuell.
Seit Oktober 2013 hat Helmut Opletal u.a. in China, in Frankreich und in den USA ca. 30 ehemalige Bürgerrechts-Aktivisten und Zeitzeugen interviewt. Gleichzeitig wurden neuere (überwiegend chinesischsprachige) Publikationen zum Thema gesichtet. Ziel dieses Projektes ist, die Erinnerungen von Akteuren der Demokratiebewegung und damaliger Kulturschaffender zu sammeln und zu präsentieren ("oral history") sowie einschlägige Materialien (Texte, Fotos, Audio- und Video-Dokumente) zugänglich zu machen.
Dr. Helmut Opletal, Jahrgang 1952, ist Sinologe und ehemaliger ORF-Journalist. Als China-Berichterstatter mehrerer deutschsprachiger Medien hat er ab 1979 die Demokratiebewegung miterlebt, Bürgerrechtler und Avantgarde-Künstler kennengelernt, Ereignisse dokumentiert und Materialien gesammelt. Die persönlichen Erfahrungen waren die Motivation und Grundlage für diese neuerliche Befassung mit dem Thema. Das Forschungsprojekt wird vom Institut für Ostasienwissenschaften / Sinologie der Universität Wien und der Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien unterstützt.
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