Eine Diskussion über den verbotenen Film "Bittere Liebe" (Ku Lian) an der Peking-Universität (27. April 1981)
Der Roman "Bittere Liebe" (die Vorlage für den Film) des kritischen Armeeschriftstellers Bai Hua (白桦) erzählt die Geschichte eines aus dem Ausland heimgekehrten Künstlers, der in die Mühlen der politischen Verfolgungen der 50er Jahre und der "Kulturrevolution" geriet. Der 1981 fertig produzierte Film kam aber nie zu einer öffentlichen Aufführung, nachdem führende Politiker (angeblich Deng Xiaoping persönlich) Kritik geübt hatten.
Im April 1981 wurde Bai Hua von allen großen KP-Medien heftig attackiert, mit Vorwürfen, er habe sozialistische Prinzipien verleugnet, die Kommunistische Partei verunglimpft, den Patriotismus schlecht gemacht sowie "Anarchismus, Ultra-Individualismus und bürgerlichen Liberalismus" betrieben.
Viele Intellektuelle und Kulturschaffende waren damals entsetzt über die heftige politische Kritik und fürchteten schon eine neue Hexenjagd im Stil der "Kulturrevolution". Die Debatte an der Peking-Universität, die auf den folgenden Fotos dokumentiert ist, ist Ausdruck dieser Unzufriedenheit. Es gab aber auch parteiinternen Widerstand gegen die offizielle Kritik, u.a. soll sich Hu Yaobang hinter Bai Hua gestellt haben. Bai blieb schließlich persönlich ungeschoren, wurde auch nicht aus der KP ausgeschlossen. Sein Film kann jedoch bis heute in China (und im Ausland) nicht gezeigt werden.