Huang Rui
... kam 1952 in Peking zur Welt. Schon früh war er von westlichen Stilrichtungen wie der Expressionismus, Fauvismus, Kubismus und abstrakter Malerei beeindruckt. 1979 wurde er selbst zu einem prominenten Vertreter der chinesischen Avantgarde-Kunst. Huang war ein Mitbegründer der unabhängigen künstlerisch-literarischen Zeitschrift "Heute" (Jintian) und der Künstlergruppe "Die Sterne" (Xingxing), die versuchte, eine unabhängige Ausstellung zu organisieren. Als die erste Freiluft-Ausstellung außerhalb der Pekinger Kunstgalerie Ende September 1979 von den Behörden verboten wurde, nahm er an dem berühmt gewordenen Protestmarsch von Künstlern und Aktivisten am 1. Oktober zur Verteidigung politischer und künstlerischer Freiheiten teil, vor dem Pekinger Stadt-Parteikomitee hielt er auch eine kurze Rede.
1984, nach der Heirat mit einer Japanerin, übersiedelte er für zehn Jahre nach Tokio, 1989 organisierte er zusammen mit anderen in Hongkong die Gedenkausstellung "Die Sterne - zehn Jahre". Nach seiner Rückkehr nach Peking weitete Huang Rui sein künstlerisches Spektrum aus (u.a. auch auf Fotografie und Druckgrafik), er wurde zu zahlreichen internationalen Ausstellungen eingeladen. 2002 begann Huang, in Zusammenarbeit mit Ai Weiwei und anderen, ein großteils leerstehendes Fabriksareal im Nordosten von Peking zu einem Galerie- und Atelierviertel unter dem Namen "798" umzugestalten. Heute beherbergt "798" unzählige private Galerien, Restaurants, Flanierstraßen, Buchläden und künstlerische Werkstätten, und es ist auch zu einer wichtigen Touristenattraktion in Peking geworden.
Huang Rui lebt und arbeitet heute in Peking. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit sammelt und publiziert er auch Materialien zu den Anfängen der chinesischen Avantgarde-Kunst.
Interview mit Huang Rui (am 30. Oktober 2013 in seinem Haus und Atelier in Peking)
Hier finden Sie den chinesischen Text des Interviews (Übersetzung folgt).