Hu Ping
... wurde 1947 in Peking geboren und ging später mit seiner Mutter nach Sichuan. 1966 schloss er sich für zweieinhalb Jahre der Kulturrevolution an, danach wurde er, so wie viele Jugendliche zu der Zeit, auf Geheiß Maos mit einer "Aufbaubrigade" aufs Land geschickt. Nach seiner Rückkehr nach Chengdu (1973) verdingte er sich mit Gelegenheitsjobs. 1978 bestand er die Aufnahmsprüfung für ein Forschungsstudium an der Philosophie-Fakultät der Peking-Universität. Ab 1979 engagierte sich Hu in der Demokratiebeweung, in der Zeitschrift "Fruchtbarer Boden" ("Wotu") publizierte seine viel beachtete Abhandlung "Über die Redefreiheit". Im November 1980 kandidierte er an der Peking-Universität für einen Sitz als Volksvertreter im Stadtbezirk Haidian.
In den emotional geführten Debatten unter den fast 30 Kandidaten konnte sich Hu Ping mit einem gemäßigt regierungskritischen Programm, das sich an den Forderungen des "Pekinger Frühling" orientierte, durchsetzen und die Wahl gewinnen. Hu musste allerdings bald feststellen, dass er als "Volksvertreter" nichts mitzureden oder gar zu entscheiden hatte, auch von Informationen blieb er weitgehend abgeschnitten. Seine kritische Haltung führte dazu, dass er nach seinem Studienabschluss zwei Jahre lang keine Arbeitsstelle bekam, erst 1983 wurde er dem staatlichen Pekinger Verlag zugewiesen.
1985 kam er in die Akademie für Sozialwissenschaften, eine reformorientierte Denkfabrik, 1987 durfte er zu einem Doktoratsstudium an der Harvard-Universität in die USA ausreisen, wo er sich bald in der Demokratiebewegung in Exil engagierte. Hu Ping wurde Chefredakteur der Zeitschriften "China Spring" bzw. "Beijing Spring" und 2015 zum "Ehren-Chefredakteur" von "Beijing Spring" ernannt. Heute lebt er in New York.
Interview mit Hu Ping (am 27. Mai 2014 im Asiatic Hotel in Flushing, New York)
Hier finden Sie den chinesischen Text des Interviews (Übersetzung folgt).